14. Tag, Sonntag, 18. Juli
Antofagasta

Antofagasta, unsere letzte Station dieser Reise voller Abwechslung.

Noch am Vorabend nach unserer ESO Exkursion reichte es zu einem Besuch ins Museo Regional, einem Betonbau in den Berg gebaut, architektonisch und didaktisch perfekt. Es enthält Exponate zur Geschichte der Region, hat eine umfangreiche Minera-liensammlung, die uns den Eindruck vom Reichtum der Atacama vermittelt.
War es nicht immer schon Heinzens Wunsch gewesen, das Mondauto der NASA in Natura zu erleben? Hier ist es. Das Modell, das für die Tauglichkeit auf dem Mond in der Atacama getestet wurde.

Zur Erinnerung ... Gegenüberliegend das Meer.


Sonntag auf dem Plaza Colon



Ein mit Kupferplatten beladener Güterzug quert die Straße am alten Bahnhof zum alten Hafen.



Iwanowski:

Antofagasta ist die fünftgrößte Stadt des Landes (mit ca. 250.000 Einwohnern) und Größte Hauptstadt der 2. Region. Sie zieht sich etwas gedrängt auf der engen Küstenplattform über 20 km hin und ist inzwischen weit die Hügel hinauf gewachsen. Sie ist Verwaltungs-zentrum und wichtigster Hafen für die Minen im Inland und deutlich von deren Arbeiterschaft geprägt. So haben z. B. viele der Arbeiter und Angestellten der Kupfermine Chuquicamata eine Wohnung hier, während der Woche leben sie in einem der werkseigenen Apartments in Chuci, für das sie keine Miete zu zahlen brauchen, so dass sie sich diesen Luxus des doppelten Wohnsitzes leicht leisten können. Zum Ferien-Machen sind Arica und Iquique schöner: Antofagasta präsentiert sich eher als Arbeiterstadt. Für die meisten Touristen ist es denn auch nicht viel mehr als ein Durchgangspunkt auf dem Weg nach San Pedro de Atacama oder die Städte weiter im Norden.

Den Abend wollten wir als Gruppe gern gemeinsam verbringen und das möglichst noch mit einem Bummel durch die Altstadt verbinden. Da sich weder Jenny noch unser Fahrer in Antafagasta gut auskannten, erkundigte sich Jenny telefonisch bei einem Bekannten, wo sich nun wohl ein uriges Lokal befände. Wir fuhren kreuz und quer, fanden es aber nicht. Jennys Handy lief heiß, wir tappten zu Fuß weiter. Endlich standen wir davor; es hieß Alemannia oder so ähnlich und war noch nicht geöffnet, aber Vorbereitungen wurden getroffen. Zumindest glühte schon der Grill. Jenny ließ nicht locker, wir durften eintreten, und als bewährte Ärmelaufkrempler und Zupacker hatten wir das Lokal bald im Griff. Das Personal staunte und ließ uns gewähren. Noch waren wir die einzigen Gäste. In Chile isst man spät. Bis sich das Lokal füllte, hatten wir schon in einer Ecke Platz genommen, Getränke bestellt, Jenny meldete unsere Essenswünsche an.

Alles klappte wie am Schnürchen, es gab wieder viel Fleisch mit Flexen und Gekröse, nicht gerade alemannische Gaumenfreude. Das Restaurant füllte sich im Nu, sein Outfit entsprach Wildwest (hier lassen Gauchos grüßen) mit plätschernden Brunnen. Zwei Klavierspieler hämmerten einen Flügel fast kaputt, ich fotografierte sie dabei, machte auch noch einige Abschiedsfotos in unserer Gruppe, jeder lächelte freundlich in die Kamera. Zu Hause beim Sortieren stellte es sich heraus, dass ich auf Video eingestellt hatte, Bilder nicht brauchbar, - Mist.