Reise nach China für die „nicht gesehene“ Sonnenfinsternis von 22. Juli 2009

von Francoise Gröning

Nach 12 Stunden Flug kommen wir in Peking an, wo uns ein mehrtägiger Aufenthalt mit zahlreichen interessanten Besichtigungen erwartet. Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie der Verbotenen Stadt, dem Himmelstempel, dem Sommerpalast, den Ming-Gräbern, der Chinesischen Mauer, besuchen wir auch die historische Sternwarte, die neue Oper sowie die Olympiaanlage mit Stadion und Schwimmhalle.

Ein besonderer Höhepunkt ist die Fahrt nach Xinglong, 170 km nordöstlich von Peking, für den Besuch des neuen LAMOST-Observatoriums. Auch den kulinarischen Reichtum der chinesischen Hauptstadt erkunden wir bei einem Abendessen mit der berühmte Peking-Ente als Hauptgang.

LAMOST

LAMOST

Nach vier Tagen in Peking fliegen wir dann in das 3200 km südwestlich von Peking gelegene Kunming, von wo wir nach einem Aufenthalt weiter mit dem Zug und Bus nach Dali und Lijiang reisen. In Lijiang besteigen wir nach einer Fahrt mit der Seilbahn die letzten Meter zum Schnee-Berg mit seiner Höhe von 4680 m.

Pagode bei Dali

Pagode bei Dali

Yulong Schnee-Berg

Yulong Schnee-Berg

Endlich nähern wir uns voller Erwartung unserem Beobachtungspunkt für die Sonnenfinsternis, Emei Shan, einem heiligen Berg des Buddhismus. Dort, in mehr als 3000 m über dem Meeresspiegel, sollen wir einen wolkenfreien und blauen Himmel vorfinden. Als wir jedoch am 21. Juli ankommen, scheinen uns die meteorologischen Bedingungen nicht freundlich gesonnen, da uns abwechselnd Wolken und Nebel, jedoch nur vereinzelt blauer Himmel entgegenblicken.

Der goldene Gipfel mit dem Buddha

Der goldene Gipfel mit dem Buddha

Nach einem Gewitter während der Nacht müssen wir am 22. Juli den Sonnenaufgang und leider ebenfalls die komplette Sonnenfinsternis im Nebel und Nieselregen erleben. Das erwartete Wunder tritt nicht ein... Daher zeigt sich uns das Naturschauspiel lediglich als zirka fünfminütige Dunkelheit, die wir unter unseren Regenschirmen gebannt verfolgen.

Die Sonnenfinsternis

Die Sonnenfinsternis

Im Anschluss an die Eklipse geht die Reise weiter Richtung Chengdu. Unterwegs können wir von einem Boot den Riesen-Buddha von Leshan bewundern.

Der Riesen-Buddha von Leshan

Der Riesen-Buddha von Leshan

Am nächsten Tag besuchen wir eine Panda-Aufzuchtsstation.

Großer Panda

Großer Panda

Unser nächstes Erlebnis ist eine zweitägige Jangtse-Schifffahrt. Nach dem Einschiffen in Chongqing (größte Stadt Chinas mit 33 Mio. Einwohner!), fahren wir entlang der überfluteten Landschaft bis zum großen Drei-Schluchten-Staudamm. Zwischen Chonqing und Shanghai windet sich der Jangtse 2500 km bei einem Gesamtgefälle von nur 250 m Höhenunterschied. Aufgrund dieser geringen Höhendifferenz wurde das Ufergebiet über Jahrtausende von gewaltigen Überschwemmungen mit Abermillionen Todesopfern heimgesucht. Der – nicht unumstrittene – Damm soll den Fluss regulieren und zudem noch große Mengen Strom produzieren. Die Anlage befindet seit 2003 im Betrieb und staut das Wasser auf derzeit 145 m, wobei die maximale Höhe in einigen Jahren 175 m betragen wird. Für dieses Mammutprojekt mussten insgesamt 1,5 Mio. Menschen umgesiedelt werden, die heute in den höher gelegenen, neugebauten Städte leben.

Neugebaute Stadt

Neugebaute Stadt

Niveau 175 m

Niveau 175 m

Vor der Weiterfahrt passieren wir die fünfstufige Schleuse in ca. 3 Stunden.

Mit dem Bus und einem Schnellzug erreichen wir Wuhan, Nanjing, Suzhou und letztendlich Shanghai. Die Stadt bereitet sich derzeit auf die internationale Expo 2010 vor, so dass in der Metropole an allen Ecken und Enden Straße, Brücken und Autobahnen erneuert oder gebaut werden. Die Weltausstellung wird im Stadtzentrum, direkt an der alten Kolonialpromenade „Bund“, stattfinden.

Baustelle Expo 2010

Baustelle Expo 2010 (die Bauarbeiten vom Pearltower aus gesehen)

  Pearltower

Pearltower

Zum Abschluss unserer Reise fahren wir mit der Transrapid-Magnetschwebebahn in nur 8 min mit Tempo 300 km/h bis zum Flughafen.