Nordlicht und Sternenhimmel über dem Polarkreis
Hurtigruten-Tour

vom 27.2. bis 12.3.2000

Tag 1, 27. Februar 2000 Sonntag: Anreisetag nach Kiel - individuell

Die ersten drei Teilnehmer reisen nach Kiel. Das Wetter ist von Nürnberg bis zum Ziel schön und meistens scheint die Sonne. Wir starten um 10:30 Uhr und beenden um 16:09 Uhr ohne Verspätung: ICE 828 „Theodor Fontane“ von Nürnberg-Würzburg, ICE 680 „Sophie Schröder“ von Würzburg-Hamburg und IC 912 „Lucas Cranach“ von Hamburg-Kiel.

An diesem Sonntag findet in Schleswig-Holstein die Landtagswahl statt. Am Abend sehen wir das Ergebnis im Fernsehen. Wiedergewählt wurde die Ministerpräsidentin Heide Simonis, SPD.

In Kiel waren die Hotels beim Bahnhof belegt wegen der Reporter und Beobachter der Landtagswahl, gut dass wir reserviert hatten.

Tag 2, 28. Februar 2000 Montag: Leinen los

Den früheren „Oslo-Kai“ gibt es nicht mehr, jetzt liegt neu der „Norwegen-Kai“ in der Nähe des Bahnhofs, zuvor überquert man zu Fuß die kleine Brücke. Vormittags regnet es sich ein, mittags regnet es in Strömen. Im Terminal liegt die Abfertigung im ersten Stock. Die Bordkarten erhalten wir gegen Vorlage des Fahrscheines.

Da der 28. ein gerader Tag im Monat Februar 2000 ist, fahren wir mit der „Prinsesse Ragnhild“, 1875 Kabinen, 770 Kfz-Plätze; das Schiff war in der Mitte verlängert worden, aber die Schiffsmotoren blieben unverändert, daher kann das Schiff nicht schneller werden und Verspätungen kaum aufholen. Wir legen eine Stunde später ab als im Fahrplan angegeben.

Etwa ab Mitte der Insel Langeland sind in der Ferne links die Brückenpfeiler zu erkennen (markiert durch Blinklichter), rechts weicht das Land zurück und vorne in der Ferne qualmt ein Schornstein; Vorzeichen für die Fahrt unter der Storebelt-Brücke bei Dunkelheit. Die Brückenpfeiler werden angestrahlt.

Tag 3, 29. Februar 2000 Dienstag: Von Oslo nach Bergen

Beim Aufstehen befahren wir schon den Oslo-Fjord. Die Dusche gibt Warmwasser her. Wir leisten uns ein Frühstückbuffet.

Pünktliches Anlegen in Oslo um 9:30 Uhr. Hier zeigen wir den Ausweis vor. Der öffentliche Bus neben dem Gebäude wird so voll – vor allem auch wegen des Gepäcks – daß wir stehen und weitere Fahrgäste hinten einsteigen müssen. Erster Halt ist der Hauptbahnhof (auf norwegisch: Oslo Sentralstasjon).

Unser Zug besteht aus fünf Waggons und fährt von Gleis 4 pünktlich um 10:43 Uhr ab. Wir haben reservierte Plätze. Einzelheiten der Eisenbahnlinie Oslo – Bergen sind der kleinen Schrift „Die Bergen-Bahn“ zu entnehmen. Wir fahren durch eine tief verschneite Landschaft.

Es gibt keinen Speisewagen, dafür kommt aber mehrmals während der Fahrt jemand mit einem Buffetwagen vorbei mit Tee/Kaffee/Kaltgetränke, mittags mit Sandwich.

Nach Finse, vielleicht gut ein Kilometer entfernt, unplanmäßiger Halt im Schneeschutztunnel, da auf der Strecke voraus eine Schneelawine die Fahrdrahtleitung zerstört hat, was gerade repariert wird. Wir dürfen bis zur Weiterfahrt aussteigen und herumgehen (wäre das in Deutschland erlaubt?). Überall tiefer Schnee, nur mit Schiiern ist ein Vorwärtskommen möglich. Nach über einer Stunde erfolgt endlich die Weiterfahrt.

Ca. 20 Minuten Halt in Myrdal, um eine Schneefräse und ein Gegenzug abzuwarten. Die Wagen der berühmten Flambahn stehen auf dem Nachbargleis.

Ab 17:30 Uhr ist es dunkel. Verspätete Ankunft (ca. 1 Std. 15 Minuten) in Bergen um 19 Uhr. Mit dem Taxi geht es zum Hafen.

Das Schiff „Polarlys“ liegt seitwärts (keine Bug-Heckklappe) am Pier. Gepäckträger nehmen uns in Empfang, numerieren die Stücke mit Kabinennummern. Die Rezeption ist an Deck drei (wie bei Prinsesse Ragnhild). Unsere Kabinen sind im Deck 6. Die Kabinen sind komfortabel eingerichtet.

Unser erstes Abendessen im Restaurant auf Deck 4 bis 22 Uhr als Buffet. Es findet die Tischreservierung für Mahlzeiten während der Reise statt. Unser Stammtisch hat die Nummer 5. Es gesellt sich das Ehepaar Bollemann dazu.

Bergens geographische Koordinaten 60°23`085`` N, 5°18´919´´ E.

Um 21:30 Uhr erfolgt eine deutschsprachige Information über das Schiff und die Sicherheit. Der Kapitän ist dabei. Unsere Reiseleiterin heißt Rita. Sie erzählt von 60 Passagieren an Bord, die die ganze Tour mitfahren, sowie einige Kurzreisende. Die überwiegende Zahl ist aus Deutschland. Es erscheint eine tägliche Information (DIN A 4), wie bei einer großen Kreuzfahrt.

Das Schiff fährt so ruhig, daß wir das Ablegen um 22:30 Uhr nicht bemerken. Bergen bei Licht. Fahrt durch die große Brücke hindurch. Ein Südwestwind bringt Regen und Wellen.

Tag 4, 1. März 2000 Mittwoch: Von Malöy nach Kristiansund

Wassertemperatur 6°, Lufttemperatur 3°.

Um 7 Uhr wird es gerade etwas hell, in Malöy brennen noch die Lichter. Durchfahrt durch Brücke im Hafen von Malöy. Ca. 400 m hinter der Brücke legt das Schiff an, ca. 30 Minuten Aufenthalt. Danach beginnt die Überquerung des Stad-Meeres, eine der offenen Seestrecken, die wir mit der Hurtigrute passieren werden.

Frühstück von 8-10 Uhr – genau in dieser Zeit waren wir draußen auf See (Ende der Nordsee/Beginn des Norwegischen Meeres) mit bis zu 6 m hohen Wellen. Wenn wir im „Tal“ sind, ist der Wasserhorizont auf Restauranthöhe (Deck 4). Das Schaukeln wirft den Stuhl von Herrn Aust um. Nur wenige Mitreisende beim Frühstück gesehen. Das seitwärtige Schaukeln des Schiffes wird durch Stabilisatoren weitgehend verhindert, aber wenn doch, dann klirrt das Geschirr.

Später: Hinter den zwei „Buckelfelsen“ wird die See ruhiger und die Schaukelbewegungen normalisieren sich. Weiterfahrt durch die Inselwelt. Leichtes Schnee-/Regengestöber. 10:55 – 11:15 Uhr verspätetes Anlegen in Torvik.

Vorzeitiges Mittagessen um 12:30 Uhr wegen des Aufenthalts in Alesund von 13 bis 15 Uhr. Vom Schiff sind wir nach wenigen Metern in der Stadtmitte.

Alesund mit etwa 40.000 Einwohnern: In der Fußgängerzone folgen wir dem Schild „Fjellstua“ und steigen durch den Bypark (links der hohe Stein zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm; rechts steht das Denkmal Rollensen und liegt das Haus der Kunstvereinigung) 418 Stufen aufwärts. Nach knapp 20 Minuten sind wir oben. Oben ist das Restaurant geschlossen, nur die Aussichtsplattform geöffnet. Sehr windig, der Dauerregen hat aber aufgehört und es klart sich etwas auf. In der Stadt zurückgekehrt, nehmen wir uns Zeit, die Jugendstilfassaden zu betrachten.

Üblicherweise hat das Schiff drei Stunden Aufenthalt, aber wir wegen der Verspätung nur zwei Stunden. Pünktliche Abfahrt um 15 Uhr.

17:30 Uhr Molde, die Rosenstadt. Polarlys legt in der Ortsmitte an. Es wird schon dämmrig. Den einstündigen Aufenthalt nutzen wir zum kleinen Stadtbummel bis Rathaus und Kirche. Aber die Läden schlossen schon um 16 bzw. 17 Uhr. Trotzdem brannte Licht in den Läden. Nur der Zeitungskiosk am Schiffsterminal hatte geöffnet.

Abendessen auf 18:30 Uhr vorverlegt, da anschließend die Hustadvika (Bucht von Hustad) überquert wird und auf offener See mit starkem Wellengang gerechnet wird. Wir werden die südwärtsgehende Hurtigrute M/S Nordnorge passieren.

22:15 Uhr Ankunft in Kristiansund. Eine schöne Stadt, die auf 3 Inseln liegt. Die Gegend um diesen Hafen ist seit 8000 Jahren bewohnt. Einwohnerzahl ca. 17.000. Abfahrt 23:00 Uhr.

Tag 5, 2. März 2000 Donnerstag: Trondheim - Rörvik - erstes Polarlicht

0° Celsius in Trondheim.

Stadtbesichtigung von Trondheim individuell bzw. mit Stadtführung, bei Hurtigruten an Bord gebucht. Abfahrt am späten Mittag.

Wir fangen an, Folda zu überqueren, eine offene Seestrecke.

20:30 – 21:15 Uhr Rörvik. Besichtigung der südwärtsgehenden „Harald Jarl“, dem ältesten Hurtigrutenschiff, in klassischer Bauweise aus gutem Holz und Eisen, wenig Plastik zu sehen. Die Stühle sind mit Ketten gegen Verrutschen gesichert. Alles viel kleiner und weniger komfortabler als auf der Polarlys.

Ab ca. 22 Uhr sehen wir unser erstes Polarlicht, das sich bis weit nach Mitternacht verfolgen läßt. Der Polarstern steht sehr nah im Zenit.

Tag 6, 3. März 2000 Freitag: Polarkreistaufe

Ganztags Sonnenschein, Kälte –6° auf Schiffsbrücke, Wasser 6°C

7:22 Uhr passieren des Polarkreis. Um 11:30 Uhr Polarkreistaufe durch Neptun auf Deck 7. Eiswasser und –würfel werden in den Nacken des Täuflings gekippt.

12.30 Uhr Ankunft in Bodö, Liegezeit bis 17 Uhr. Bodö ist die Hauptstadt im Bezirk Nordland. Die Einwohnerzahl beträgt 40.000. Zum Zentrum sind es nur 10 Minuten. Hier gibt es das Norwegische Luftfahrtzentrum, inkl. Museum, was mit einem Taxi erreichbar ist. Die bei Hurtigruten gebuchte Tour führt uns zur Kirche und zum Nordlandmuseum.

Wegen langer Liegezeit in Bodö wird Stamsund nicht angelaufen. Um 18:45 spielt die „Bodö Harmonimusik 1892“ einige flotte Lieder wie „Dont worry be happy“. Wir überqueren den Vestfjord in 3 Stunden.

Die sogenannte Lofotenwand (von Moskenes im Süden bis zum Raftsund im Norden, ca. 100 km) liegt im Dunklen und ist für uns nicht sichtbar.

Heute abend Dorschessen! = Lofotenfisch

Von 21-22 Uhr liegt Polarlys im Hafen von Svolvaer, in der Stadtmitte. Einige Reiseteilnehmer besuchen das Kriegsmuseum, nur 100 m entfernt.

Wir fahren durch den Raftsund. Diese Meeresenge ist die Grenze zwischen den Lofoten und den Vesteralen.

Ab ca. 22:30 Uhr baut sich ein schwaches Polarlicht auf. Nicht so klar gegliedert wie am Tag zuvor. Es gibt mehrere Formen: Tag 7, 4. März 2000 Samstag: Tromsö

Beim Aufwachen um 7 Uhr liegen wir schon im Hafen von Harstad. Abfahrt 8:15 Uhr. Nach der Abfahrt können wir auf der Backbord-Seite die Trondenes Kirche sehen, die 1250 gebaut wurde und die nördlichste Steinkirche Norwegens ist. Auf der Rückfahrt ist sie Besichtigungsteil beim Ausflug Harstad – Sortland.

Ankunft in Tromsö um 15:15 Uhr, Abfahrt um 18:30 Uhr. Wir haben den Hurtigrutenausflug nicht mitgemacht, der u.a. über die Brücke zur Eismeerkathedrale führte. Stattdessen unternehmen wir einen Stadtbummel. Wir gehen bis zu „Polaria“, ca. 800 m von der Anlegestelle entfernt, und fragen, leider erfolglos, nach Polarlichtinformationen. Im ca. 500 m entfernt liegenden Kunsthaus sind nur wenig Gemälde ausgestellt. Wir bummeln weiter durch die Stadtmitte bis zur Brücke. Wir finden einen geöffneten Spar-Markt und kaufen einen „Likör“, der sich eher als Sirup herausstellt. Mit Ausnahme vom am Hafen liegen Einkaufszentrum „Storm und Strömer“ mit seinen Einzelhandelsläden sind schon alle Läden zu.

Temperatur in Tromsö –4°C, Wasser 6° C.

Es stiegen Passagiere aus, deshalb an Bord ein eher stilles Abendessen.

Ein Polarlicht ca. 22:30 Uhr aktiviert uns. Wir greifen zum Fotoapparat. Das Polarlicht besitzt starke grünliche Farben. Aber es ziehen Wolken am Horizont auf und machen ab Mitternacht das Beobachten unmöglich. Zu Bett gehen wir um 0:30 Uhr.

Tag 8, 5. März 2000 Sonntag: „Aurora Borealis“

Abfahrt von Hammerfest um 8 Uhr.

Von 10:45-11 Uhr legen wir in Havöysund an.

Mittagessen schon ab 12:30 Uhr. Von 13-14:45 in Honningsvag. Stadtrundgang im Schnee. Touristinformation mit Museum sind geschlossen. Alte Holzkirche mit zugeschneitem Friedhof – wir fragen uns, wie werden wohl die Menschen im Winter begraben, wenn die Erde fest zugefroren ist?

Von 16:50 – 17:15 anlegen in Kjöllefjord. Nach dem Ablegen etwas mehr Seegang.

Um 18:40 Uhr passieren wir den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes (Lautsprecherdurchsage).

Heute ist Bergfest, Reisehalbzeit, und wir trinken eine Flasche Wein „Aurora Borealis“, die Schiffsmarke. Abends bedeckter Himmel mit Schneeböen.

Gegen 23 Uhr aus dem Kabinenfenster Polarlicht gesehen, Typ Vorhang.

Wegen Wind und Wellen wird der Hafen Mehamn ausgelassen.

Tag 9, 6. März 2000 Rosenmontag: Am Dreiländereck

Bei Sonnenschein aufgestanden. Um 8:30 Uhr im Hafen von Vadsö.

10:15 Ankunft Kirkenes (übersetzt: Kirche auf der Höhe). Einige Deutsche steigen aus und wollen in Kirkenes noch einige Tage bleiben.

10:15 Start zum Ausflug zur russischen Grenze. Erklärungen bei Fahrt durch die Stadt: Es leben jetzt 500 Russen in der Stadt. Drei Zeitzonen grenzen hier aneinander, die von Rußland, Finnland und Norwegen. Der Ort besitzt zwei Krankenhäuser. Der Bus hält hinter der Brücke und wir erblicken die russische Kirche Boris Gleb in der Ferne. Die Grenzstation nach Rußland ist völlig unspektakulär, nur verschneite Holzhäuschen; ein winziger Souvenirladen verkauft teure Andenken u.a. aus Rußland (Puppe in der Puppe).

11:45 Abfahrt Kirkenes

15:30 Ankunft in Vardö. 5-Minuten-Spaziergang zur Festung Vardöhus von 1737. Eintritt 20,- NOK in die große Kugel (eine Bombe ?) vorm Eingang werfen. Nur winziges Museum, in einer von drei kleinen Baracken; die Bäume im Hof sind im Winter eingewickelt.

Vardö war Standort für die Venustransitbeobachtung von Hell. Siehe Aufsatz von Reinhart Sitter: Venustransit.

Abfahrt von Vardö um 16:30 Uhr, es wird schon deutlich dämmrig, wir sind auf Länge von Instanbul (andere Zeitzone),.

Über Batsfjord, vor und nach 21 Uhr, sehen wir ein wunderschönes Polarlicht mit „Corona“. Aber kein „rot“ dabei, nur kräftiges grün. Auch noch bei Berlevag, 22 Uhr. Immer wieder mal eine „Corona“ angedeutet. Aber gegen 23 Uhr verschlechterte sich der Himmel: wolkig, dunstig, Sterne nur noch schleierhaft erkennbar. Nicht mehr eindeutig auszumachen, wie gut das Polarlicht strukturiert ist. Die Einheimischen – auch unser Schiffskapitän - sagen, daß Polarlicht ist gut zu sehen bei kalter Temperatur und Ostwind. Es stimmt ja, daß das Wetter die Sichtbarkeit begrenzt, aber niemand beantwortet unsere Fragen nach den Sonnenaktivitäten - haben sie kein Wissen vom Sonnenfleckenmaximum, aktiver Sonne und dem Sonnenwind?

Tag 10, 7. März 2000 Dienstag:

Ich bin gegen halb Fünf aufgestanden, um noch einen letzten Blick vom Nachthimmel und eines möglichen Polarlichtes zu erhaschen, aber die Wolkendecke verhindert es und es wurde schon hell. Am besten wieder hinlegen und weiterschlafen.

Ab Honninsvag (auf dem Schild am Lagerschuppen steht: noch 2110 km bis zum Nordpol) 7 Uhr. Tagestemperatur auf der Brücke –5°, Wasser bei 6°.

Wir besichtigen die Brücke um 10:30 Uhr. Der Kapitän hält sich im Hintergrund, es informiert der Sicherheitsoffizier. Der Autopilot ist eingeschaltet.

Von 11:45 bis 13:15 Landgang in Hammerfest.

17:30 Uhr Überquerung der offenen Seestrecke von Lopphavet

23:45 Uhr Ankunft Tromsö. Es steigen ca. 100 Seminarteilnehmer, Kinderpsychologen, Erwachsene im Durchschnitt mittleren Alters, ein.

Tag 11, 8. März 2000 Mittwoch: Hurtigruten-Geschichte(n)

Immer noch in Tromsö. Angeregt durch das Postkartenmotiv Polarlicht über der Eismeerkathedrale unternehme ich einen Mitternachtsspaziergang zum beleuchteten Kreishaus (Fylkekommune); Eismeerkathedrale ist immer noch schön beleuchtet, aber der Himmel hält sich bedeckt und zeigt kein Polarlicht am Himmel. 1:30 Uhr Abfahrt Tromsö.

8:30 Uhr Ausflug von Harstad bei Schneetreiben. Auch hier eine starke Schneedecke. Fahrt durch den Ort ohne Halt bis zur Trondenes Kirche; Pastor gibt 10 minütigen Gottesdienst. Daneben liegend das regionale Museum „Historisches Zentrum Trondenes“ für die Kommunen Bjarköy, Harstad, Kväfjord und Skanland, das wir anschließend besuchen. Auf dem gleichen Areal die Adolfkanone (aber nicht besucht), die größte auf Land stationierte Kanone der Welt; aus dem 2. Weltkrieg mit 40,6 cm Kaliber, Bedienung 68 Mann, Reichweite 42.800 m mit gewöhnlicher Sprenggranate und 56.000 m mit der „Adolfgranate“. Wir fahren durch eine schöne Winterlandschaft und sehen das Wohnhaus unserer Reiseleiterin. Auf dem Fährschiff seviert man uns Kaffee und Kuchen u.a. mit dem eher süß schmeckenden braunen Käse belegt.

Da unser Schiff noch nicht im Hafen von Sortland liegt, ca. 45 Minuten Zeit für Stadtbummel in Sortland. Und erstmals in einem Zeitschriftenladen die „Astronomi“ 4/1999 gefunden und gekauft. Bus fuhr noch ein paar Kilometer, bis er wenden konnte, um erneut über die Brücke zu fahren, damit wir die Polarlys von der Brücke aus fotografieren können.

Wer nicht am Hurtigruten-Landausflug teilnahm, fuhr mit dem Schiff durch den 4,5 km langen künstlich angelegten Kanal, Risöyrenna, der 1922 von König Haakon VII. eingeweiht wurde. 11:15 Uhr ab Risöyhavn.

15:40 Uhr an Stokmarknes. 200 m geradeaus das Hotel / Museum Hurtigrute („Hurtig Ruten Hus“). Es kostete Eintritt (eigentlich hätte man erwarten können, daß Hurtigruten-Schiffspassagiere ermäßigten oder kostenlosen Eintritt erhalten). 20 Minuten - Dia-Show (eher künstlerisch gestaltet). Das Besucherschiff „Finnmarken“, von 1956, liegt auf dem Trockenen, war aber geschlossen (Überführung/Brücke vom Museum zu Schiff). Für 30 Minuten Aufenthalt ist das Museum zu groß, man bräuchte mindestens das doppelte der Zeit. Die Hurtigrute wurde gegründet von Richard Bernhard With (*18.9.1846 Tromsö, + 1930). Am 2. Juli 1893, morgens um 8.30 Uhr, verließ das erste Postschiff Trondheim.

Unsere Abfahrt um 16:15 von Stokmarknes.

Die Lofoten-Berge sind nicht abgerundet durchs Eis, sondern haben spitze Gipfel wie die Alpen.

Nach 45 Minuten hinter Stokmarknes Fahrt durch den schmalen Raftsundet. Abstecher zum Trollfjord (aber nicht hineingefahren). In der Abenddämmerung die dünne Mondsichel gesehen und am noch klaren Himmel die ersten Polarlichter gesehen, ca. 18:40 Uhr. Um 19 Uhr Abendessen gegangen, danach Schneesturm!

Tag 12, 9. März 2000 Donnerstag: Polarkreis

Laut Fahrplan 2 Uhr Ankunft in Bodö. Sonst noch: Gegen 8:15 Uhr werden wir die nordwärtsgehende Hurtigrute M/S Nordlys passieren.

9:20 Uhr Wir überqueren den Polarkreis und auf unserer Steuerbord-Seite können wir den „Pferdmann“ sehen, der 568 m hoch ist.

Um 12:15 Uhr Ankunft Sandnessjöen. Wir legen mitten in der Stadt an und man kann gern einen Spaziergang machen oder vielleicht Souvenirs kaufen. Zur Touristinformation geradeaus zu und 50 m links.

Alle späteren Sehenwürdigkeiten lagen im Schneetreiben und Nebel, keine „Sieben Schwestern“ gesehen usw.

17:40 Uhr Das Wetter ist nicht gut, trotzdem können wir das Loch des Torghatten Berges sehen. Das Loch ist 160 m tief, 35 m hoch und 15 m breit. Mit bloßem Auge gerade noch erkennbar, aber ob auf dem Foto trotz des Schneetreibens oder Nebels was erkennbar sein wird, ist ungewiß. 20:30 – 21:30 Uhr Aufenthalt in Rörvik. Keiner von uns besucht das Küstenmuseum, das in Schiffsnähe liegend angekündigt war, wegen des Schneetreibens.

Tag 13, 10. März 2000 Freitag: Trondheim und Rückfahrt mit dem Zug

Ankunft in Trondheim 6:30 Uhr. Unser letztes Bordfrühstück schon ab 7:30 Uhr. Taxi fährt uns zum Hauptbahnhof. Zugabfahrt seit 1. Januar 2000 geändert in 8:58 Uhr, statt um 8:30 Uhr.

Einzelheiten der Eisenbahnlinie Trondheim-Oslo sind der kleinen Schrift „Dovre-Bahn und Rauma-Bahn“ zu entnehmen. Wir fahren durch eine zwar schneebedeckte, aber nur leicht verschneite Landschaft. Ein Restaurant-Wagon wird im Zug mitgeführt.

Ca ein Kilometer hinter Ringebu macht Ehepaar Aust uns auf die Holzstabkirche aufmerksam, die links auf halber Höhe erscheint. Es erhielten sich nur ganz wenige Kirchen dieses Baustils, die größte steht in Oslo im Freilichtmuseum. Wir erreichen Oslo gegen 15:40 Uhr.

Wir nutzen die Fußgängerbrücke vom Bahnhof, um auf dem kürzesten Wege zum Hotel Radisson SAS Plaza Hotel zu gelangen. Hotelanmeldung. Anschließend individueller Stadtbummel u.a. die Astronomische Uhr am Rathaus und die Sonnenuhr im Vigelandpark.

Tag 14, 11. März 2000 Samstag: Oslo

Hotelfrühstück im 1. Stock (Flurnummer 2) im Restaurant Abelone.

Fahrt mit der Straßenbahnlinie 15 vom Hauptbahnhof bis zur Endhaltestelle Kjelsasvn zum Norsk Teknisk Museum (Teknoteket) mit Saint-Exupery Planetarium. Dort bekommen wir Informationen zum Polarlicht.

Nach Rückkehr mit dem Taxi vom SAS Hotel bis zur Anlegestelle ca. zehn Minuten Fahrt.

Wir fahren mit der M/S „Kronprins Harald“, 1432 Kabinenplätze, 700 Kfz-Plätze. Unsere Kabinen sind auf Deck 6. Das Schiff legt mit einer Stunde Verspätung ab, statt um 13:30 jetzt um 14:30.

Um 18:12 Uhr geht ein schöner Sonnenuntergang zu Ende, das letzte Stückchen Sonne taucht am Horizont unter.

Tag 15, 12. März 2000 Sonntag: Kiel - Hamburg - Nürnberg

Wir legen in Kiel fast pünktlich an, so daß wir noch den nächsten Zug um 10:23 Uhr nach Hamburg erreichen. Wir verabschieden uns von Herrn Klischies, der in Wrist aussteigt. Gegen 16:26 Uhr geht unsere Reise in Nürnberg zu Ende.


UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten

"Unsere Liste" der besuchten UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten auf der Reise: