Expeditionsbericht aktuell
Nordkanada 2011
Reisetagebuch 10.-13. Mai 2011
Am Vorabend des Abfluges traf sich das Team in Frankfurt/M., besprach die letzten
Reisedetails und gab das Gepäck am Flughafen auf, um am nächsten Morgen unbelastet
zum Start gehen zu können. Nach neuneinhalb Stunden Flug landeten wir in Calgary.
Unsere Freunde Larry und Darlene zeigten uns ihre Stadt und fuhren mit uns bis nach Banff in
den wunderschönen Nationalpark.
Ein kleiner Planetenweg beginnt am Eingangstor zur Universitätssternwarte von Calgary: Wir
sind am Rothney Astrophysical Observatory angekommen, 30 km außerhalb der Stadt. Ein großer
Vortragssaal, mehrere tragbare Teleskope, ein 16 Zoll Celestron unter einem wegfahrbaren Dach
zeigen die Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit der Sternwarte. Studentische Ausbildung und
eigene Forschungsprojekte erfolgen mit den Teleskopen:
- 1,8 m ARC Teleskop (Hauptinstrument)
- 0,5 m Baker-Nunn Teleskop (Asteroidensucher)
- 0,4 m Clarke-Milone Teleskop (Remote Control)
Mehr Informationen übers
Rothney Astrophysical Observatory
Reisetagebuch 14.-19. Mai 2011
Der zweite Teil der Reise führt uns in den hohen Norden Kanadas, in die Provinzen Yukon und Northwest
Territories. Wir landen in Whitehorse und reisen mit dem Mietwagen auf dem Klondyke Highway
nach Dawson City, wo wir unsere mehrtägige Dempster Highway-Tour vorbereiten.
Wir starten zum Abenteuer Dempster Highway am 15. Mai, passieren den Tombstone Territorial Park und
erreichen Eagle Plains gegen 19 Uhr nach 369 Kilometern Fahrt durch eine herrliche Landschaft entlang
einer beeindruckenden, schneebedeckten Gipfelkette. Am nächsten Tag führt die Fahrt bis zum Peel River. Dort kehren wir um, da
die Fähre noch nicht in Betrieb ist und die Eis-Brücke nicht mehr trägt.
- links: Am Ogilvie River, Dempster Highway
- mitte: Polarkreis
- rechts: "Bärenstarke Tiererlebnisse"
Wichtige Reiseziele konnten in den ersten zehn Tagen erreicht werden:
- Das "Double" - nach dem Polarkreis am Dalton Highway (Alaska) in 2010 ist mit dem
Dempster Highway auch die zweite Straße über den Polarkreis geschafft, mehr gibt es in Nordamerika nicht.
Nach Norwegen und Finnland sind somit weltweit alle interessanten Routen über den nördlichen Polarkreis
erfolgreich bewältigt worden.
- Informationsaustausch mit kanadischen Astronomen über die im nächsten Jahr stattfindenden astronomischen Beobachtungshöhepunkte
wie die ringförmige Sonnenfinsternis über dem Westen der USA, Venustransit und totale Sonnenfinsternis in
Australien sowie deren beste Beobachtungsmöglichkeiten und Standorte.
- Auskundschaften von Beobachtungsstandorten nördlich des Polarkreises, um in 2012 den Venustransit
in voller Länge beobachten zu können, was nur im Rahmen einer Mittsommernachtstour möglich sein wird.
- Überlegungen zu einer nordamerikanischen Polarlichtreise im Jahr 2013, wenn das Sonnenaktivitätsmaximum
erreicht sein wird.
- Mitführen von Expeditionspost und entsprechende Abstempelung auf den Postämtern.
Reisetagebuch 20. Mai - 2. Juni 2011
Am vergangenen Montag ließ die Stadt Dawson City ihre Fähre zu Wasser, so dass der Yukon dort in den
Sommermonaten überquert werden kann. Wir nutzen diese Gelegenheit und setzen am Freitag
über zum Highway "Top of the World", der uns zur Grenze mit Alaska führt. Wir gehören zu den ersten, die den nur
saisonal geöffneten Grenzübergang Poker Creek erreichen. Ab Tok fahren wir auf dem Alaska Highway bis Delta Junction
und weiter auf dem Richardson Highway nach Fairbanks.
Wir gehen in das Forschungsgebäude der University of Alaska Fairbanks zur Polarlichtforschung.
Hier fließen Informationen über Polarlichter zusammen und werden publiziert. Experten verweisen auf die
interessante Homepage: Polarlichter.
Im Denali National Park erleben wir vor allem eine aktive Vogelwelt, auch die Zugvögel sind bereits zurück.
Seit dem letzten Besuch vor einem Jahr scheint in Anchorage die Zeit stehen geblieben zu sein, hier veränderte
sich nichts, auch nicht der Planetenweg.
Ein Abstecher auf die Kenai Halbinsel muss sein. Homer ist der westlichste Punkt unserer Reise. Eilig geht es zurück,
um im kanadischen Burwash Landing beim Kluane Nationalpark Ruhezeit zu haben bevor es nach Deutschland zurück geht.