Faszination Baikonur - ein Reisebericht
Von Eckehard Schmidt, der Aufsatz erschien in ASTRONOMIE+RAUMFAHRT 38 (2001) 2, Seite 35-37
Im September 2000 nahm der Autor an einer achttägigen Reise nach Baikonur teil. Die neunköpfige
Reisegruppe bestand aus sehr an der Raumfahrt interessierten Teilnehmern, darunter einigen mit viel
Hintergrundwissen. Zum Teil sprachen diese russisch und waren nicht auf Übersetzungen Dritter
angewiesen. Dadurch ergab sich eine vorteilhafte Gesprächssituation vor Ort, wo wir von Technikern,
Ingenieuren und Führungskräften informiert wurden. Einige von ihnen gehörten zu den Veteranen von
Baikonur und hatten noch die Gründerzeit miterlebt.
Zustande kam die Reise, weil es Tendenzen zu einer Vermarktung von Baikonur-Reisen gibt. Analog
den Besichtigungsprogrammen in den Raumfahrtbasen in den USA, beispielsweise Cape Canaveral, soll
in Baikonur ein gewisser Weltraumfahrttourismus aufgezogen werden. Wir gehörten sozusagen zur
Vorhut der erwarteten Touristen. Die Reise erfolgte von Berlin mit dem Flugzeug nach Moskau, je
eine Übernachtung in Moskau bei Hin- und Rückflug.
Baikonur - wo liegt das?
Das Wasser plätschert leise aus dem Rohr in den Bewässerungsgraben. Grün wächst nur in seiner Umgebung.
Wassersprenger vergrößern den Radius der Grünanlagen. Männer stehen mit Schläuchen in den Händen
und begießen Bäume und Sträucher. Große starke Bäume oder Wälder fehlen ganz. Die dort wachsen sind eher
klein, filigran, einige haben Dornen statt Blätter oder besitzen eine mit Wachs gegen Austrocknung
geschützte Oberfläche. Wir sind in einer künstlichen Oase gelandet. Als der Grundstein 1955 gelegt wurde,
gab es hier weder Baum noch Strauch, nur die übliche Steppenvegetation.
Es hilft auch wenig, die geografischen Daten zu nennen, um sich zu orientieren. Besser schon: vier
Stunden mit dem Flugzeug von Moskau aus, zwei Tage mit der Eisenbahn oder vier Tage mit Auto von Moskau
aus. Das Klima ist ein kontinentales, das Wetter ist extrem. Dort überlebt nur die Steppe.
Bei dem Abflug von Moskau: obwohl in unserem Visum „Baikonur‟ steht, werde ich bei der Passkontrolle
„nach Leninsk?‟ gefragt. Und so kommt es denn, dass uns zwei Betreuer, die in Moskau zustiegen und unsere
Gruppe begleiteten, uns erklären mussten, dass „Baikonur‟ ein Tarnname war. Es gab tatsächlich ein Baikonur,
aber etwa 270 km nördlich von dem jetzigen. Dort, in dem eigentlichen Baikonur, bauten die Russen eine
Rakete aus Holz. Diese Attrappe sollte die amerikanische Spionage täuschen und vom tatsächlichen Startort
der Raketen ablenken.
Nach unseren westeuropäischen Vorstellungen ist der Flughafen Baikonur eine große Enttäuschung. Die
Größe des Flughafengebäudes lässt darauf schließen, dass hier nur kleinere Gruppen, Einheimische oder Insider
landen. Keine Glasfronten, keine Klimaanlage, keine wohlgeformten Sitzbänke oder Abfertigungsmobiliar empfangen
uns, nur eine luftige, südländisch anmutende Improvisation. Der Zweckbau hat sicherlich schon mal Farbe gesehen,
aber er ist angehaucht vom Steppensand, der hier alles gleichmacht. In dieser Gegend hat Farbe auch nicht die
Bedeutung wie bei uns, vor Rost zu schützen, denn das Klima ist so trocken hier, dass Dinge eher vom Sand
zugeweht werden, als das sie durch Rostfraß zusammenbrechen.
Was ist Baikonur ?
Baikonur ist ein Konglomerat von Wohnbereichen, Arbeitsplätzen und Raketenstartrampen, geordnet nur durch
die logistische Zweckbestimmung Raketen zu starten. Den Planern standen nur zwei Resourcen zur Verfügung:
die Weite des unbewohnten Landes, was für Testzwecke sehr günstig war und der Bahnhof Tjura Tam an der
Bahnlinie Moskau-Taschkent. Alles andere musste von weit herangeschafft und die Infrastruktur aufgebaut werden.
Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel durchqueren wir in unserem Bus die Stadt und wir merken, dass den
Planern noch die Resource Mensch zur Verfügung stand und die sich nicht wehren konnte. Die Stadt ist auf
dem Reißbrett entstanden und ist eine künstliche Anhäufung von Wohnblocks wie wir sie aus den Trabantenstädten
kennen mit viel Betonplatten und der aus Ostblockländern wohlbekannten Fernwärmeheizung, erkennbar an ihrem
typischen Rohrleitungssystem, das die Stadt wie eine Krake mit ihren unzählbaren Armen durchzieht.
Hier in der Stadt lebten die Techniker und Ingenieure. Die Planer mussten sie hierher versetzen. Zum Dank
erhielten sie einen besseren Lohn und im Rentenalter eine Wohnung. Die Soldaten dagegen bildeten das Heer
der gering Verdienenden, während des Aufbaus von Baikonur mussten sie unter schlechtesten Bedingungen in
Zeltlagern hausen. Eigentlich leben heutzutage nur noch „Veteranen‟ in Baikonur. Die Industriespezialisten
werden von ihren Firmen auf Dienstreise geschickt und bleiben nur einige Wochen oder Monate in Baikonur.
Freiwillig zieht keiner von Russland nach Baikonur.
Es gibt nicht mehr viele Soldaten in Baikonur. Seit 1997 läuft eine massive Umstrukturierung von der
Militärbasis zum zivilen Raumfahrtzentrum. Das Militär erfüllt heute fast nur noch logistische Aufgaben,
während die Arbeiten in den Hallen und auf den Rampen von Mitarbeitern der verschiedenen Raumfahrtfirmen
ausgeführt werden. Es gibt aber auch Abteilungen der Strategischen Raketentruppen und ein- bis zweimal im Jahr
wird eine Atomrakete zu Testzwecken aus einem Silo verschossen (natürlich ohne scharfen Gefechtskopf).
Unser Hotel Baikonur befindet sich im Norden am Stadtrand, nahe der Transportwege per Schiene oder Auto zum
Kosmodrom. Gegenüber liegt das Hotel der Kosmonauten, dort zeigt man uns stolz die Zimmer der Kosmonauten,
in denen sie bis zum Starttag übernachten. Es ist üblich, dass sie ihre Unterschrift an die Zimmertür schreiben -
so finden wir auch das Autogramm von Sigmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten. Die Trainingsgelegenheiten
dienen in dem Hotel nur zur Beibehaltung der Fitness, nicht zum Antrainieren. Draußen im Garten gehen wir die
Wege entlang, an denen die Kosmonauten ihren Baum pflanzen. Zur Zeit sind die Namensschilder in Überarbeitung,
so dass wir nicht identifizieren können, welcher Kosmonaut welchen Baum gepflanzt hat. Unser Blick geht von der
Baumallee über den Syr Daja, den Fluss, der in 270 km Entfernung in den Aralsee mündet. Obwohl das Flussufer hier
am Hotel nur ca. 20 m hoch ist, fällt es in einer ansonsten vorherrschenden Ebene als Anhöhe auf und unser Blick
geht in die Ferne, Richtung Osten und es entsteht der Wunsch, den Sonnenaufgang zu erleben. Und so geschieht es
auch an einem der nächsten Morgen, ein wunderschönes Erlebnis.
Das Kosmodrom
Die Fahrt von der Stadt Baikonur auf das Kosmosdrom, wo die Startrampen liegen, erwarten wir mit Spannung.
Unser Lageplan, zuhause noch aus dem Internet geholt, gibt die Situation nur grob wieder. Es ist ein riesiges Gebiet
in einer Ausdehnung von ca. 40 mal 50 km, auf dem die unterschiedlichsten Startrampen gebaut sind. Jeder neue
Raketentyp brauchte einen neuen Startplatz. Sie liegen soweit auseinander, dass sie trotz der ebenen Gegend nicht
gleichzeitig einsehbar sind. Zunächst fahren wir an Wachtposten vorbei, unser Begleiter hält eine Genehmigung
an die Windschutzscheibe. Die Teerstraße ist holprig und schon so oft geflickt und ebenso oft wieder aufgerissen, dass
wir nur mit langsamer Geschwindigkeit vorankommen. Parallel dazu führen Eisenbahnschienen. Später beobachten wir,
dass diese Eisenbahnschienen wie Lebensadern des Kosmodroms sind, auf ihnen wird alles transportiert, egal ob Mensch,
Material oder Raketen. Eisenbahnfreunde fänden hier ein reichhaltiges Betätigungsfeld für ihr Hobby, so wie wir für
die Raketen. Je ein Eisenbahngleis führt in einen Komplex hinein, verzweigt sich dort, vervielfältigt sich,
verschwindet hinter großen Toren von riesigen Montagehallen, Wohnkomplexen und Werkstätten. Schließlich kommen die
Eisenbahnschienen wieder zum Vorschein, bündeln sich hinter den Montagehallen herausführend auf dem Weg zur Startrampe.
Der Schienenstrang ist wie ein Königsweg, den die Raketen liegend auf den Eisenbahnwaggons zurücklegen, an deren Ende
sie senkrecht in die Startrampe hineingestellt werden. Die Krönung ist der gelungene Abschuss von der Rampe. Dann
erhalten Eisenbahnwaggons und die Raketenhalterungen auf der Startrampe einen weiteren Siegesstern aufgemalt. Einige
auf dem Kosmodrom weisen viele hundert aufgemalte Sterne auf.
Die Rampe ist wie der Schuh für die Rakete, der muss passen, wenn die Rakete senkrecht hineingestellt wird. Von der
Ebene blicken wir hinunter in die Tiefe, in die die Rakete hineingestellt wird. Der Fußabdruck, sprich die Form des
Antriebsendes der Sojus-Rakete erinnert an ein vierblättriges Kleeblatt. Nur dreiviertel von der Rakete ragt über
der Oberfläche hinaus. Wir versuchen uns vorzustellen, wie bei einem Start die Flammen aus den Antrieben in den
Flammenschacht hineingepresst werden, wo sie unschädlich abgeleitet werden. Jüngere Flammenschächte auf dem Kosmodrom
sind viel kleiner als dieser erste vor dem wir stehen und haben zudem eine Wasserkühlung. Innerhalb weniger Stunden
ist die Startrampe wieder nutzbar für den nächsten Abschuss.
Einige der Leitstandbunker können wir besichtigen, in einem dürfen wir fotografieren. Gestartet wird die Rakete
durch das Herumdrehen eines Startschlüssels (bei Sojus) oder durch den Knopf (bei Zenit und Proton), der eine stark
automatisierte Countdown-Prozedur auslöst. Die Startrampe wird mit Periskopen, wie sie von den U-Booten her bekannt
sind, beobachtet. Die technische Einrichtung der Leitstände ist so alt wie die Startrampen selbst. Die technischen
Konsolen schauen uns mit ihrem alten Charme an, es ist wenig modernisiert. Der größte Bunker, den wir zu sehen bekommen,
enthält sogar ein eigenes medizinisches Behandlungszimmer. Die Gefahr bei den Starts besteht darin, dass bei Unglücken
auf der Startrampe gefährliche Gase oder Brände durch die Kabelschächte in den Bunker gelangen können. Zur Gegenwehr
entwickelte man einen unter leichtem Luftüberdruck stehenden Bunker.
Technisches Museum
Schon von weitem sehen wir eine Buran im Freien stehen. Sie ähnelt dem amerikanischen Space Shuttle. Es sieht aus,
als ob sie einsatzbereit sei und startbereit gemacht wird. Doch kein Betrieb um die Buran, es handelt sich um ein
technisches Modell in Originalgröße, um Tests durchzuführen. In der Montagehalle dahinter zeigen uns die Leiter eine
Originalfähre Buran von 1988, fertig montiert auf einer Attrappe Energia. Auch sie sieht flugfertig aus und die vielen
herumliegenden Raketenteile unterstreichen den Eindruck der Einsatzbereitschaft. Doch das Bild trügt. Sie fliegen nicht
mehr, nachdem 1993 die politische Führung in Moskau das Aus verfügte. Die Ausfahrt aus dem rückwärtigem Hallentor
ist verschlossen, wir gehen außen ums Gebäude herum und entdecken die Schienengleise zur Startrampe. Die
Eisenbahnwaggons, die die Buran und Energia transportierten, sind gigantisch. Wir nutzen die Gelegenheit und
steigen die Treppen aufwärts bis zur Spitze dieser Gleisgiganten und befinden uns fast auf Höhe des Daches der Montagehalle.
In der Ferne sehen wir die Masten des ehemaligen Startplatzes der russischen Mondrakete N-1, leider erhielten wir
keine Besichtigungserlaubnis. Früher waren die Masten 180 m hoch und dienten auch als Blitzableiter. Nach dem Aus
der Rakete verkürzte man sie, um sie als Startrampe für Energija-Buran zu verwenden. Einige aus der Reisegruppe wissen
zu berichten, dass Teile der N-1, die nicht mehr zur Verwendung kamen, auf dem Kosmodrom und in der Stadt recycelt wurden.
Und in der Tat finden wir diese Reste später bei Besichtigungen wieder: die Treibstofftanks wurden zu Wasserbehältern,
andere Teile dekorieren auf einem Spielplatz die Sandkastenbegrenzungen oder wurden in einem Freizeitpark zu
lauschigen Dächern, zu Garagen oder zu Schuppen.
Am Einzelstartplatz der Energia lassen wir nichts ungeprüft. Bereitwillig gibt man uns Auskunft und lässt uns auch
die 70 m des Turmes hochsteigen. Das Energia-Programm war fünf Jahre hinterm Zeitplan zurück, als man es einstellte.
Nur ein einziges Mal kam es hier zu einem Abschuss. Seit der Zeit nagen nur Sonne, Wind und Wetter an der Technik.
Damit ging auch ein Traum zu Ende, der 1978 mit dem ersten Spatenstich begann. Nach zwei Jahren war der Komplex
in Rekordzeit fertiggestellt. 1983 erfolgten erstmals Probeläufe der Triebwerke; 1985 ein Testlauf über die volle
Zeit von 600 Sekunden, 1987 erster Abschuss - es blieb der einzige. 1988 erfolgten noch technische Arbeiten, aber
ab 1993 war das Geld alle und alles blieb so bis heute. Drei Millionen Tonnen Beton waren verbaut worden. In der
Hauptbauphase arbeiteten bis zu 15000 Menschen in drei Schichten und Woche hier.
Denkmäler in der Steppe
Das größte Unglück der russischen Raumfahrt geschah 1960. Bei den Vorbereitungen zum Start, der in 30 Minuten
erfolgen sollte, zündete urplötzlich die zweite Raketenstufe einer Interkontinentalrakete vom Typ R-16. Es gab eine gewaltige
Explosion, die Menschen und Rakete in Stücke zerriss. Später, im Hotel, zeigt man uns Filmaufnahmen des Unglücks. An den
großen Lichtmasten hängen nicht nur Scheinwerfer, sondern auch Filmkameras, die die Starts filmen, damals beim Unglück solange,
bis die Masten selbst zusammenbrachen. Fast 100 Menschen starben in dieser „Nedelin-Katastrophe‟, so benannt nach dem
Marschall Nedelin, der die Aufsicht führte und selbst dabei umkam. Die Rampe wurde nie wieder aufgebaut. Zum Gedenken legen
wir am Mahnmal einen Blumenstrauß nieder.
Das Kosmodrom lebt mit seiner Geschichte. Wir stoßen immer wieder auf Denkmäler. Eines der bekanntesten ist das
Sputnik-Denkmal in der Nähe der Startrampe des Sputniks. Erinnerungsstücke zeigt auch das Museum des Kosmodroms. In
einem ehemaligen Kommandanturhaus des Militärs eingerichtet beherbergt es die wichtigsten Stücke von der Raketen- und
Baikonurentwicklung. Viele, in der allgemeinen Öffentlichkeit unbekannte, Bilder an den Wänden verdeutlichen wie Männer
(so gut wie keine Frauen), das Militär und die politisch Mächtigen während des Kalten Krieges mit den USA die Sowjetunion
zur Raketenmacht vorantreiben.
Nur wenige Meter vom Museum entfernt stehen zwei kleine, spartanisch eingerichtete Hütten. In einer wohnten die
beiden Kosmonauten Juri Gagarin und German Titow kurz vor dem ersten bemannten Raumflug. Letztendlich entschied die
Staatliche Kommission, die politisch das Startsignal gab, dass Gagarin fliegt.
In der zweiten Hütte lebte Koroljow, der Hauptkonstrukteur für Raketen. Er war der Motor der Entwicklung in
Baikonur. Wäre in seiner Hütte nicht das große rote Telefon, wüsste man nicht, dass sich hier einer der mächtigsten
Raketenmänner der Welt aufhielt. Immer wenn er in Baikonur arbeitete, lebte er hier und nicht in den angenehmeren
Stadtwohnungen. Er wollte immer in der Nähe seiner Raketen sein. Für sie lebte er. Mich erinnert die Größe der Hütte
an eine Garage - und an die aktuelle Diskussion bei uns im Westen über die Garagen des Silicon Valleys in den USA,
in denen viele Unternehmer die Welt der Elektronik und des Personal Computers erfanden. Die Tüftler und Bastler in
aller Welt haben offensichtlich unabhängig von ihrer Rassen- oder Klassenzugehörigkeit ähnliche Einstellungen und
Beziehungen zu ihren „Kindern‟.
Baikonur lebt
Einige aus unserer Reisegruppe waren bereits 1994 in Baikonur gewesen. So konnten sie gut vergleichen und waren
freudig überrascht, dass sich die Situation im Jahr 2000 positiv entwickelt hat. Es gibt wieder fließend Wasser, die
Straßenlaternen brennen, die Versorgung mit Lebensmitteln ist besser geworden. Einige Wohnblocks setzt man wieder
instand, nachdem sie von ihren Bewohnern für einige Jahre verlassen worden waren. Die Farbe gewinnt wieder Oberhand
in der Stadt. Die Bewässerungsgräben werden wieder regelmäßig bedient. Das in der Farbe Ocker gestrichene, neu erbaute
Hotel Sputnik ist wie ein Signal, dass es aufwärts geht. Gebaut wurde es in einem französisch-russischem Joint Venture.
In ihm wohnen die Wissenschaftler aus Westeuropa, wenn neue Starts die westeuropäischen Satelliten ins All transportieren.
Auf dem Kosmodrom treffen wir Ignazio Gori, einen italienischen Ingenieur, der für die Firma Starsem, ein
französisch-russisches Joint Venture, arbeitet. In einigen Montagehallen gibt es neuerdings Reinräume, um westliche
Satelliten montieren zu können, da diese empfindlicher sind als russische. Von Baikonur starteten im August und
September 2000 die Satelliten CLUSTER.
Ob jedoch jemals Weltraumfahrttouristen das große Geld nach Baikonur bringen werden, wie es sich einige in Moskau
vorstellen, möchte ich bezweifeln. Zwar wird es immer wieder interessierte Gruppen nach Baikonur ziehen, aber das
Massengeschäft wird es unter diesen Umgebungsbedingungen nicht geben. Bei Interesse hilft der Verfasser des Artikels
gerne dabei, eine solche Tour zusammenzustellen. Beste Reisezeiten sind April, Mai und September, sonst ist es zu heiß
oder zu kalt.