Amerikanische Raumfahrt

News 2003-02-06 STS-107 Unglück

Ein tragisches Unglück führte am 1. Februar 2003 zur Explosion der NASA-Shuttle-Fähre Columbia, der sieben Astronauten zum Opfer fielen:

Kalpana Chawla
Laurel Clark
Rick Husband
Ilan Ramon
Michael Anderson
David Brown
Willie McCool


Vor den Augen und Ohren der Angehörigen, die sich zum Unglückszeitpunkt auf dem Gelände des Kennedy-Space-Center aufhielten und das Geschehene live miterleben mussten, explodierte das Shuttle. Das Unglück war mit hellen Lichtblitzen und ohrenbeträubenden Lärm begleitet. Es nahm seinen Lauf als ca. 15 Minuten vor der geplanten Landung im US-Bundesstaat Florida der Funkkontakt zu der Besatzung abbrach. Kurz vor 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) endete laut NASA der Kontakt zur Columbia, als die Raumfähre sich über Texas befand. Die Raumfahrtbehörde setzte sofort den Notfallplan in Kraft, konnte aber nichts mehr machen. Ursprünglich hätte das am 16. Januar gestartete Shuttle um 9:16 Uhr (15.16 Uhr MEZ) auf dem Weltraumbahnhof in Florida landen sollen.

Seit dem längst überwunden geglaubten amerikanischen Trauma der Challenger-Katastrophe, bei der fast auf den Tag genau vor 17 Jahren am 28. Januar 1986 nur 73 Sekunden nach dem Start ebenfalls sieben Astronauten - darunter wie beim jetzigen Unglück ebenso zwei Frauen und fünf Männer - den Tod fanden, war der bemannten Raumfahrt bis jetzt ein ähnliches Unglück erspart geblieben.

Amerikanische Raumfahrt

Den nächsten Shuttle-Start, für STS-114, plant die NASA im Zeitraum zwischen 11. März und 6. April 2004. Wahrscheinlicher ist ein Flug im Frühsommer (15. Juli 2004). Die Raumfähre Atlantis wird dabei wahrscheinlich weder eine Austauschmannschaft transportieren noch Bauteile zur ISS liefern - es
wird eher ein Testflug zur Erprobung neuer Kameras, Sensoren und Reparaturtechniken, die der Untersuchungsausschuß der Raumfahrtbehörde auferlegt hat. Die bisherige 4köpfige Kern-Crew wird
wahrscheinlich um drei weitere Besatzungsmitglieder aufgestockt. Erwogen, aber noch nicht entschieden, ist der Mitflug eines nichtprofessionellen Passagier wie etwa den NASA-Administrator Sean O'Keefe, ein Mitglied des Untersuchungsausschusses o.ä., als quasi lebenden Zeugen der neuen Sicherheitsphilosophie der US-Raumfahrtagentur. Einer der Astronauten könnte ggf. auch an Bord der
ISS bleiben, um die dann dort hausende zweiköpfige Stammcrew aufzustocken. Hierbei denkt man an einen bereits erfahrenen ISS-Raumfahrer, wie Peggy Whitson, Donald R. Pettit oder Don Thomas.

Zwei Monate nach STS-114 würde dann eine zusätzliche Mission STS-121 eingeschoben. Die Raumfähre Discovery wird die ursprünglichen Aufgaben von STS-114 erfüllen und auch zum Austausch der ISS-Mannschaft dienen.

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