Soeben haben wir den 29. Februar hinter uns gebracht.
Ein Schalttag, der alle 4 Jahre eingefügt wird, mit Ausnahme von 3 Terminen in 400 Jahren,
nämlich in den Jahren eines vollen Jahrhunderts, welches nicht durch 400 ganzzahlig teilbar ist.
Somit sind innerhalb von 400 Jahren 400 mal 365 Tage plus 100 minus 3 Schalttage, also 146097 Tage.
Das ergibt einen Durchschnittswert von 365,2425 Tage pro Jahr.
Dieser Wert wurde durch die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. 1582 eingeführt.
Damit wollte er bewirken, dass der Frühlingspunkt dauerhafter als zuvor im Julianischen Kalender,
auf dem 21. März fixiert bleibt.
Im Wesentlichen ist dieses Ziel zumindest vorübergehend erreicht worden.
Aber die Annahme, das Tropische Jahr, damals definiert als der zeitliche Abstand
zwischen zwei aufeinander folgenden Frühlingspunkten, sei konstant, ist falsch.
Nach heutiger Kenntnis der astronomischen Abläufe
und der weitaus besseren heutigen Messtechnik ergibt sich folgendes Bild:
Die Länge des Tropischen Jahres ist nur sehr leicht veränderlich und hat heute den Wert von 365,24219 Tagen.
Diese Länge wird seit 1955 nicht mehr gemessen als der zeitliche Abstand
von zwei aufeinander folgenden Frühlingspunkten,
sondern vereinfacht gesagt als der Mittelwert aller Punkte eines Jahres zum gleichen Punkt des Folgejahres.
Nehmen wir als Beispiel nur die folgenden vier Punkte:
Frühlingsanfang zu Frühlingsanfang | 365,24237 Tage |
Sommeranfang zu Sommeranfang | 365,24163 Tage |
Herbstanfang zu Herbstanfang | 365,24201 Tage |
Winteranfang zu Winteranfang | 365,24274 Tage |
Selbst bei dieser kleinen Auswahl ist der Mittelwert schon 365,24219 Tage.
Wie man sieht ist der Wert des Tropischen Jahres des Gregorianischen Kalenders
zwar in guter Übereinstimmung mit der Zeit von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt
und unterscheidet sich vom heutigen astronomisch bestimmten Wert nur um etwa 11 Sekunden.
Aber bezüglich der heutigen Definition der tropischen Jahreslänge
ist der Unterschied schon mehr als doppelt so groß, nämlich knapp 27 Sekunden.
Das führt aber auch erst in mehr als 3000 Jahren zu einer Abweichung von einem Tag im Gregorianischen Kalender.
Rätselaufgabe:
a) Wie kann es sein, dass für das gleiche Jahr so unterschiedliche Zeiten wie oben in der Tabelle möglich sind?
b) Was folgt daraus für die Veränderlichkeit der Jahreszeiten?
Die drei besten Antworten gewinnen.
Viel Spaß bei der Beschäftigung mit diesem Rätsel.