Preisrätsel August 2009

Sonnenuhren


(eine wahre Geschichte)

Als vor einiger Zeit ein begabter Schlosser die in seiner Freizeit geschmiedete Sonnenuhr mir voller Stolz zeigte, war ich von der handwerklichen Arbeit durchaus angetan. Indes meldete ich meine Zweifel in Bezug auf eine halbwegs genaue Anzeigefähigkeit seines Werkes an. Dabei dachte ich nicht einmal an die Zeitgleichung, also die Abweichung der tatsächlichen Sonne von der mittleren Sonnenposition, sondern sah bei dem horizontal aus der Wand hervortretenden Schattenstab voraus, dass im Laufe des Jahres die markierten Stundenlinien alles andere als die von uns gewohnte Uhrzeit anzeigen würden. Meine Bedenken wurden empört zurückgewiesen mit der Begründung, dass seit über einer Woche die "Uhr" kontrolliert worden sei und alles ganz genau (mit Hammer und Amboss) eingestellt sei. Als ich dann noch erfuhr, dass die auf Südsüdwest eingerichtete Schmiedekunst auf die Westseite des an der Mosel liegenden Ferienhauses angebracht werden sollte, bot ich vorsichtig meine Unterstützung für den Fall an, dass es Probleme geben könnte. Der Praktiker meinte, das werde er schon "hinbiegen" und verschwand. Die Uhr wurde nur einmal an der Wand seines Feriendomizils gesehen und zeigte gegen Abend 13 Uhr an. Später verschwand das gute Stück vermutlich im Keller, so dass kein Sonnenstrahl es weiterhin ärgern könne.

Sonnenuhr  Rätselfragen: 

1.) Durch welchen Punkt des Himmel muss die verlängerte Achse des Schattenstab gehen, um im gesamten Jahresverlauf die wahre Sonnenzeit auf den Stundenlinien richtig anzuzeigen?

2.) Wenn der Schattenstab waagerecht in Nord-Süd-Richtung auf einer Südwand-Sonnenuhr angebracht ist, welche Zeit wird dann über das ganze Jahr hinweg mit guter Näherung angezeigt?

Ein Hinweis zu Punkt 2: An sehr alten Kirchen findet man solche Sonnenuhren hin und wieder noch (siehe Abbildung oben).
Die Lösung können Sie hier abschicken.
Viel Spaß bei der Suche nach der Lösung.