Neues Riesenradioteleskop in Mitteleuropa beschlossen
Schon im nächsten Jahr soll mit dem Bau des neuartigen digitalen Radioteleskops mit dem Namen LOFAR
(Low Frequency Array) begonnen werden. Das niederländische Kabinett beschloss jetzt die Vergabe von 50 Millionen €.
Es wird im Norden der Niederlande gebaut und aufgrund seiner riesigen Größe von 350 Kilometer Durchmesser bis nach Deutschland hinein reichen.
Das LOFAR ist ein Radioteleskop der nächsten, revolutionären Generation.
Es ist ein vollbeweglich steuerbares Teleskop, was aber ohne bewegliche mechanische Teile auskommt.
25.000 einfache Radioantennen (Dipole), auf eine kreisförmige Fläche von 350 km Durchmesser verteilt,
werden durch einen Supercomputer mit einander verbunden sein. Das von ihm virtuell erzeugte Radiobild
besitzt eine um den Faktor 1000 höhere Empfindlichkeit und Sehschärfe. Der Frequenzbereich des neuen
Teleskops liegt bei langen Radiowellen zwischen 10 und 200 Megahertz und ermöglicht die Untersuchung
der Strahlung des Wasserstoffatoms aus dem frühen Universum.
Projektträger ist das niederländische Institut Astron. Das Max-Planck-Institut
für Radioastronomie in Bonn beteiligt sich in Kooperation mit mehreren deutschen Hochschulinstituten.
Weitere Informationen: LOFAR