Molekül-Kamera

Um Moleküle zu fotografieren sind die klassischen Fotoapparate und Lichtmikroskope nicht geeignet, denn ein Wasserstoffmolekül ist etwa 5000 Mal kleiner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Das kleinste und schnellste Molekül, das Wasserstoff-Molekül, fotografisch einzufangen bedarf einer extrem kurze Belichtungszeit. Zum Vergleich: Wenn Licht, das in einer Sekunde die Erde etwa achtmal umrundet, sich nur mit der Schwingungsdauer der beiden Kerne im Wasserstoffmolekül bewegen darf, käme das Licht nur etwa zwei Tausendstel Millimeter weit. Forschern des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg gelang dies quantenmechanisch mit einer verbesserten Pump-Probe-Apparatur sichtbar zu machen. Sie "fotografierten" das Molekül unter Verwendung von Intensiven, ultrakurzen Laserpulsen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und setzten die einzelnen Aufnahmen zu einem Film zusammen.

Quelle Physical Review Letters, Online-Edition, 6. November 2006; Presseinformation der Max-Planck-Gesellschaft, C58/2006 (195), 7. November 2006