Quelle: Vatikan-Postinformation
Am 18. Mai 1711 geboren in Ragusa, in Dalmatien, heute Dubrovnik, tritt Ruder Boskovic 1725, nach Abschluß der Studien
am Jesuitengymnasium seiner Geburtsstadt, im Alter von nur 14 Jahren in das Jesuitennoviziat ein
und übersiedelt nach Rom, zum Weiterstudium am jesuitischen Kollegium Romanum. Hier ragt er besonders
in den Fächern der reinen Mathematik und Physik hervor und wird am selben Kollegium Romanum zum
Mathematikprofessor berufen.
Boskovic war Berater von Benedikt XIV. für alle wichtigen technischen Probleme
und beaufsichtigte verschiedene Projekte, darunter die Konsolidierung der Kuppel des Petersdoms im
Jahr 1742, für die er eine Stabilisierung mit konzentrischen Eisenstangen vorschlug. Benedikt XIV.
beauftragte ihn mit der Ausführung von Landvermessungen auf dem Gebiet des Kirchenstaates, und 1755
veröffentlichte Boskovic eine erste Landkarte des Kirchenstaates. 1764 entwarf er den Bauplan für die
Errichtung der Sternwarte des Kollegiums von Brera und auch den ersten Bauplan für die Errichtung der
Sternwarte des Kollegium Romanum anstelle der (nie verwirklichten) Kuppel der Kirche des Hl. Ignatius.
Die sich verschlechternden Beziehungen mit dem Mailänder Umfeld sowie das Dekret zur Unterdrückung des
Jesuitenordens zwangen ihn 1773 zum Umzug nach Paris, wo König Louis XV. eigens für ihn die hoch
angesehene Stelle eines Direktors der Optik in der Marine schuf; aber 1783 kehrte Boskovic auf eigenen
Entschluß nach Italien zurück. Er starb am 12. Februar 1787 in Mailand, wo er in der Kirche Santa Maria Podone seine
letzte Ruhestätte fand.
Papst Benedikt XVI. würdigte ihn in diesem Boskovic-Jahr, 2011, mit folgenden Worten:
"Dieser Jesuit war Physiker, Astronom, Mathematiker, Architekt, Philosoph und Diplomat. Seine
Existenz ist ein Beweis für die Möglichkeit, Naturwissenschaft und Glauben, den Dienst am Vaterland und
den Einsatz in der Kirche in Einklang miteinander zu bringen".
Daten
Mi 1720, FDC, Kleinbogen. Auflage: 150 000 Stück, Quelle: MiRu 11/2011, Seite 69
Parallelausgabe mit Kroatien
Boskovic Denkmal beim Planetarium in Mailand. Foto: Eckehard Schmidt, 5.10.2011