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Königsberg - Litauen, Lettland und Estland
BALTIKUM


Frauenburg
Frauenburg

Bei dieser Reise begegnen uns die drei baltischen Hauptstädte der EU, sowie weitere Städte, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Wie Thorn, Vilnius, Riga  und Tallinn, deren altehrwürdige Gebäudeensembles ausschlaggebend waren, die Städte zum Weltkulturerbe der Menschheit zu erklären:

Vilnius spiegelt die Architekturgeschichte Europas hervorragend wider und wurde daher 1994 auf die Weltkulturerbe-Liste gesetzt. Die Erhaltung des architektonischen Erbes Rigas ist einer der Gründe für die Ernennung der Stadt zum Weltkulturerbe im Jahre 1997. Auch seit 1997 steht Tallinn auf der Weltkulturerbe-Liste als ein Beispiel der mittelalterlichen Hansestädte.

Die Reise beginnt in Berlin. Dort ist Treffpunkt für alle Reisende. Die historische Transitstrecke, in Deutschland B1, wird ein Stück lang unser Weg sein. Diese Strecke führte von Brügge bis Nowgorod (3000 km). Auf ihr wurde alles zwischen West und Ost transportiert, was nicht den Alternativweg über die Ostsee nehmen konnte.

Vilnius - das "Litauische Jerusalem"

Unter Großfürst Gedimias wurde 1323 Vilnius zur Hauptstadt Litauens erhoben. In den Kämpfen mit den Ordensrittern wurde sie mehrmals belagert, konnte aber nie erobert werden. Nach dem Sieg Litauens und Polens über die Ordensritter 1410 begann die Blütezeit der Stadt. Der Handel der Hanse mit Rußland machte die Stadt reich. Die Wirtschaft florierte und Papier- und Glasherstellung, Buchdruck und Münzprägung ermöglichten den Schritt in die Neuzeit. Nach Gründung der Universität war Vilnius gleichberechtigt mit Prag und Krakau, aber die Vereinigung Litauens mit Polen führte zum Niedergang. 1795 fiel Litauen an Rußland und verlor seine Selbständigkeit bis 1991. Dazwischen war das Land 1918-1940 unabhängig.

Ältestes Bauwerk in Vilnius ist der Gedimias-Turm der Oberen Burg. Großfürst Vytautas ließ 1419 die durch Brände zerstörte Holzkonstruktion durch eine Burg aus Backstein ersetzen. Am Fuße des Burgberges erhebt sich die klassizistische Stanislaus-Kathedrale, die mit ihrem freistehenden Glockenturm und den dorischen Säulen  an einen griechischen Tempel erinnert. Vilnius hat heute 22 Kirchen, davon elf katholische, acht orthodoxe und eine Synagoge. Während das alte Rathaus gotisch ist, gilt das neue Rathaus als Beispiel für den Klassizismus.

Riga - Hansestadt mit Jugendstilbauten

1201 gründete Bischof Albert von Bremen an der Mündung der Daugawa (Düna) Lettlands Metropole Riga. Es kam 1330 in den Herrschaftsbereich der Fratres Militiae Christi, des Deutschen Ordens, und wurde durch Bernsteinhandel reich. 1282 schloss sich die Stadt der Hanse an. Zu diesem Zeitpunkt besaß sie schon bedeutende Bauwerke wie den 1211-1271 erbauten Dom, der äußerlich noch gut den romanischen Stil erkennen lässt. Berühmt für seine aus Leipzig stammende Walker-Orgel, die beim Einbau 1884 die größte der Welt war.

Drei weitere Kirchen aus der Zeit der Ordensritter verkörpern die norddeutsche Backsteingotik: die alles überragende Peterskirche, 1209 errichtet, Sankt Jakob (1226) und Sankt Johann (1234). Ihre Türme  bestimmen bis heute die malerische Silhouette der Stadt über dem Wasser der Daugawa.

Im Schloss, dem einstigen Sitze der Ordensritter, residiert heute der Staatspräsident. Die Befestigungsanlagen, wie der Pulverturm stammen aus dem Mittelalter. Gotisch sind auch die "Drei Brüder", drei Häuser mit barocken Stufengiebeln.

1899 hielt der Jugendstil mit dem Bau des ersten Gebäudes im Stil der Art nouveau in der Albertastraße Einzug. Heute weist Riga mehr als 1000 Bauten in diesem Stil auf. Eine Besonderheit stellt die Zentrale Markthalle dar, denn sie gehört zu den wenigen technischen Jugendstilbauten.

Schon in der Vergangenheit haben sich bedeutende Künstler aus westeuropäischen Ländern wie Johann Gottfried Herder oder Richard Wagner in Riga wohl gefühlt.

Tallinn - einst Zentrum der Hanse

Die erste Erwähnung der estnischen Hauptstadt Tallinn liefert der arabische Kartograph al-Idrisi, der 1154 die Stadt als "Kolywan" bezeichnete. Auf den estnischen Stamm der Revaler geht die deutsche Bezeichnung Reval zurück, während die Esten ihre Hauptstadt immer Tallinn nannten.

1227 übernahmen die Deutschen Schwertritter, die später dem Deutschen Orden angegliedert wurden, Tallinn von den Dänen und verliehen ihm 1248 das Stadtrecht. Als Hansestadt war Tallinn Umschlagplatz der Waren aus Russland nach Westeuropa, die hier vom Wagen auf das Schiff verladen werden mussten. In den Hallen lagerten Unmengen an Getreide, Flachs, Honig und Pelzen. Bereits die Schwertritter begannen mit dem Bau der Burg auf dem Domberg. Noch heute tragen die Türme der Burg deutsche Namen, wie der Lange Herrmann. Der Turm, der ab 1267 erbauten Olai-Kirche war der Orientierungspunkt der Seefahrer, denn mit einer Höhe von 160 m überragt er alle anderen Bauwerke.

In der Altstadt bestimmen die schmalen Giebelhäuser der Hansezeit das Stadtbild. Das Rathaus gilt als einziges intaktes gotisches Rathaus Nordosteuropas. Zwischen 1371 und 1404 wurde es errichtet und bis heute hängt an der Wand die Messlatte, mit der jeder die gekauften Waren überprüfen konnte. Am Marktplatz beginnt die Pikk Jalg, das "lange Bein", die, wie fast alle mittelalterlichen Straßen, zu der Stadtmauer und den Stadttoren führt. Besonders schön ist die Große Strandpforte.

Reiseprogramm

Früher gab es den geflügelten Ausdruck unter den Eisenbahnern: Köln bis Königsberg 1000 km. Eine Strecke, die wir nicht auf einmal fahren möchten, sondern aufteilen in Berlin bis Thorn. Von dort aus fahren wir viele Kilometer durch das Land von Nicolaus  Copernicus bis Königsberg (Kaliningrad). Abfahrt aus Nürnberg um 8 Uhr. Wir schlagen die Richtung über Berlin (hier steigen weitere Reiseteilnehmer zu) und Posen nach Thorn ein und übernachten in Thorn. Altstadtrundgang auf Copernicus Spuren. Weiterfahrt nach Frauenburg, der Wirkungsstätte Copernicus. Über die Grenze bei Braunsberg nach Königsberg und dort Übernachtung. Stadterkundung: Altstadt, Stadttore, Stadt im Aufbau, Ausflug in die Umgebung. Übernachtung. Weiterfahrt nach Memel (Litauen), unterwegs Halt an der Hohen Düne, Nidden, Schwarzort. Übernachtung in Memel. Memel Stadtbesichtigung. Fahrt nach Riga. Übernachtung in Riga. Dom - größter Kirchenbau des Baltikums. Besuch des Planetariums. Übernachtung in Riga. Weiterfahrt nach Tartu. Eine Rundfahrt zeigt Schönheiten der historischen Stadt. Übernachtung in Tartu. Stadtbesichtigung. Besuch des Astronomischen Museums, der historischen Sternwarte Tartu und des astrophysikalischen Instituts in Toravere. Übernachtung in Tartu. Tagesausflug nach Tallinn, wunderschön am finnischen Meerbusen gelegen. Stadtbummel. Abends Weiterfahrt nach Pernau und Übernachtung. Weiterfahrt nach Vilnius. Stadterkundung: Altstadt, Stadttore, die alte Universität, Besichtigung der historischen Sternwarte. Übernachtung in Vilnius. Noch Stadtbesichtigung Vilnius. Weiterfahrt über Kaunas nach Polen, Übernachtung im Gebiet der Masurischen Seenplatte. Ankunft in Berlin und Rückfahrt nach Nürnberg. Eintreffen in Nürnberg ca. 20 Uhr.

VW-Kleinbus T5

Leistungen und Preise

Im Reisepreis sind folgende Leistungen enthalten:

Für die Einreise nach Russland, zum Aufenthalt in Königsberg, ist ein gültiger Reisepass nötig. Das Visum erhalten wir an der Grenze. Dazu muss jeder ein Passfoto, einen ausgefüllten Visaantrag (wird von uns zugeschickt) zur Hand haben und ca. 60,- € bezahlen.



Änderungen im Reiseprogramm vorbehalten!