Preisrätsel August 2011

Maya-Kalender

Dies ist eine kleine Einführung in den Maya-Kalender, der aus drei Teilen aufgebaut ist. Alle Zählungen finden im Duodezimalsystem (Stellenwertsystem mit Basis 20) statt. Daher gibt es 20 Zahlensymbole (von 0 bis 19) sowohl in Ziffern-, als auch in Glyphen-Schreibweise. Auch für die Stellenwerte bei Datumsangaben gibt es Namen und Glyphen (siehe links im Maya-Kalenderdatum).

Der erste Teil ist ein sogenannter ritueller Kalender mit Namen Tzolkin. Wie bei uns eine Tageszählung "Montag der 1." "Dienstag der 2." "Mittwoch der 3." einen Tagesnamen und eine Zahl jeweils täglich weiterzählt, so geschieht dies auch im Tzolkin: "1 imix" "2 ik" "3 akbal" usw. Der Zahlenanteil läuft von 1 bis 13 und es gibt 20 Tagesnamen. Das führt zu einer wiederkehrenden Periode von 260 Tagen. Im nebenstehenden Maya-Datum ist das die vorletzte Glyphen-Zeile.

Der zweite Teil ist ein ziviler oder Bauern-Kalender mit Namen Haab. Wie bei uns eine Tageszählung "1. August" "2. August" "3. August" eine Zahl und einen Monatsnamen beinhaltet, wobei zunächst täglich nur die Zahl weiterzählt, so geschieht dies auch im Haab: "1 kankin" "2 kankin" "3 kankin" usw. Der Zahlenanteil läuft von 0 bis 19 und es gibt 19 Monatsnamen, 18 vollwertige Monate mit 20 Tagen und ein Restmonat mit 5 Tagen. Alles zusammen ergibt sich eine Länge von 365 Tagen, also ein Jahr. Im nebenstehenden Maya-Datum ist das die letzte Glyphen-Zeile.

Der dritte Teil des Kalenders ist die sogenannte Lange Zählung, bei der die Tage, beginnend beim Startdatum, einfach durchgezählt werden. Eine gleichartige Zählung ist auch bei uns bekannt: das Julianische Datum, vorgeschlagen und eingeführt von Joseph Justus Scaliger im Jahre 1583. Beide Zählungen laufen unabhängig von Wochen-, Monats- oder Jahreszahlen im Gleichschritt Tag für Tag voran. Nur ist das kalendarische Startdatum unterschiedlich. Beim Julianischen Datum kennt man den Startzeitpunkt: 1. Januar -4712 12 Uhr UTC nach dem Julianischen Kalender. Beim Maya-Kalender keineswegs. Es gibt fast 50 Vorschläge aber keiner passt nach heutiger Kenntnis auf alle Datums-Hinterlassenschaften der Maya. Trotzdem kann man den Kalender-Startpunkt sicher auf einen Zeitraum von 300 Jahren eingrenzen. Und wenn man mit weiteren Wahrscheinlichkeits-Abschätzungen den Bereich einengt, kommt man (nach heutiger Kenntnis) auf einen mehr oder weniger allgemein akzeptierten Zeitpunkt, der um eine feste Zahl von Tagen gegenüber dem Julianischen Nullpunkt verschoben ist. Diese Zahl nennt man Korrelationszahl.
Die einzelnen Stellenwerte der langen Zählung (1. bis 5. Glyphen-Zeile) sind, wie schon oben beschrieben, auf der Basis 20 aufgebaut. Eine Ausnahme, die nur für Datumsangaben in der langen Zählung gilt, ist die Stelle "uinal". Diese durchläuft nur den Bereich von 0 bis 17. Das führt dazu, das die Stelle "tun" fast im Jahrestakt fortschreitet, nämlich mit 20 mal 18 = 360 Tagen. Ein "katun" sind 7200 Tage oder fast 20 Jahre. Ein "baktun" sind 14400 Tage oder fast 400 Jahre.

 Rätselaufgabe: 

a) Welche Korrelationszahl wird bei dem nebenstehenden Kalender benutzt?

b) Nach welchem englischen Anthropologen ist diese Korrelationszahl benannt?

c) Wie lautet das Gregorianische Datum des Rätseldatums?

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